Mit Trak Trak

Montag, 09 November 2020

Aller guten Dinge sind drei. In diesem Fall "Versuche bis Corona einen Besuch von Trak Trak bei den Lokalen Leidenschaften nicht mehr aufhalten kann." Im Studio Andreas mit Lars, am Telefon Lisa! Montag, 20 Uhr, Lokale Leidenschaften, Radio Z 95,8 MHz, DAB+ und www.radio-z.net!

U 20 Frankenslam 2020 direkt aus der Luise The Cultfactory

Donnerstag, 05 November 2020

am 25. september fand der 11. u 20 frankenslam in der luise the cultfactory statt. veranstalter war diesmal der u20 poetryslam nürnberg/fürth. die texte der poetinnen und poeten gibt es in dieser sendung.

Ausgewähltes Bild

Realistischere Hartz-IV-Sätze und 100 € Corona-Zuschlag - ein Aktionstag

Dienstag, 03 November 2020

100 € Coronazuschlag und Regelsätze, die zum Leben reichen - Statt wachsender Armut und Ausgrenzung! Das forderte das Bündnis "AufRecht bestehen" am vergangenen Wochenende mit Aktionen in verschiedenen Städten, auch in Nürnberg.

Wie wir Leben wollen - erste Ausgabe

Freitag, 30 October 2020

»Streitet euch "Alexei Nawalny hat sich selbst mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok vergiftet”, das behauptet meine russische Verwandtschaft - ich widerspreche. Wir alle kennen Leute, die an Verschwörungsmythen glauben. Doch die Augen zu verdrehen und mit dem Kopf schütteln wird sie nicht ändern. Wir müssen die Menschen und ihre Aussagen ernst nehmen, mit ihnen sprechen und streiten. Wer diesem Streit aus dem Weg geht, gefährdet die Demokratie. Ein Kommentar von Vassili Golod Zweifeln ist gut. Doch ausgerechnet im Zweifel liegt auch der Ursprung einer jeden Verschwörung. Wenn Menschen etwas nicht verstehen, brauchen sie eine Erklärung. Früher haben sie diese Erklärung vor allem in der Religion gesucht, in Gott. Heute suchen viele bei Google. Und dort finden sie noch immer, was schon vor Jahrhunderten gefährlich und falsch war: antisemitische Verschwörungsmythen. Im Mittelalter wurde das Gerücht verbreitet, dass Jüd*innen die Brunnen vergiften würden. Bis heute halten sich hartnäckig verschiedenste Mythen über das sogenannte “Finanzjudentum”. Die Ermordung von Millionen von Jüd*innen im Nationalsozialismus basierte auch auf diesen Erzählungen. Deshalb gilt für alle, die im Alltag antisemitische Aussagen mitbekommen: zeigt Haltung. Das gilt bei allen Formen von Diskriminierung. Denn Verschwörungsideologien sind gerade deshalb so gefährlich, weil sie oft gegen Minderheiten gerichtet sind - und den Mehrheiten egal sein könnten, aber nicht sollten. “Wir” gegen “die” Umso wichtiger ist es, das System der Verschwörungsideologien zu durchschauen. Sie entstehen oft in Zeiten, die von den Menschen als gesellschaftliche Krisen wahrgenommen werden, also in gefühlten Krisen. Aus Angst, Unsicherheit und Kontrollverlust entsteht der Wunsch nach Erklärungen und das Verlangen nach Schuldigen. Einer kleinen Gruppe von Außenseiter*innen, die man ohne Weiteres zu Sündenböcken machen kann. Oder der “mächtigen Elite”, die über den Dingen steht. Und denen schiebt man dann alles unter. Aktuelles Beispiel: Corona. Das Virus lässt sich nicht greifen. Wer nicht unmittelbar davon betroffen ist, kann es nicht spüren. Spürbar sind dagegen die Einschränkungen, die Ungewissheit und die wirtschaftlichen Folgen. Auf der ganzen Welt. Abstand halten, Maske tragen, Hände waschen - das ist für viele lästig. Es ist einfacher, die abstrakte Bedrohung zu leugnen und an eine Verschwörung zu glauben. Am besten in einer Gruppe Gleichgesinnter. Das ändert zwar rein gar nichts am Problem, fühlt sich für viele aber besser an. Diese gefühlte Wahrheit ist die eigentliche Gefahr. Sie wirkt wie ein Gift. Toleranz ist dagegen wirkungslos, nur Widerspruch kann helfen. Denn dieses Gift verzerrt die Wahrnehmung. Populismus als politischer Arm Es führt dazu, dass Corona-Leugner*innen die Bedrohung in mächtigen und bösartigen “Verschwörer*innen” sehen und nicht in der Pandemie. Menschen wie Bill Gates sind für diese Rolle prädestiniert: der Windows-Erfinder und Multi-Milliardär, der Teile seines Vermögens seit vielen Jahren in Forschungsprojekte investiert. Für viele Verschwörungsideolog*innen klingt all das undurchsichtig genug, um Gates boshafte Machenschaften zu unterstellen. Internet und soziale Netzwerke sind ein Katalysator für dieses Gedankengut. Hier treffen sich Gleichgesinnte, können sich vernetzen und bekommen dadurch noch mehr das Gefühl, dass ihre Meinung die einzig wahre ist. Der politische Arm der Verschwörungsmythen ist der Populismus. Allein die Grundidee von Populismus spricht ja von “dem Volk”, das einen gemeinsamen “Volkswillen” habe, dem die “korrupten Eliten” entgegenwirken würden. Bei beiden Gruppen ist nicht ganz klar, wer gemeint ist. Von außen betrachtet, erscheint diese Unklarheit häufig verwirrend. Doch sie hat System. Denn genau diese Eigenschaft ist es, die viele Verschwörungsideologien anschlussfähig macht - für bereits bestehende Ideologien oder sogar für rechtsextremistische Gedankenwelten. Ich bleibe dabei: Zweifeln ist gut. Es gibt diejenigen, die zweifeln, um Wahrheit zu finden. Andere zweifeln, um Wahrheit für sich zu beanspruchen. Wer von Anfang an behauptet, dass alle lügen, die etwas anderes sagen, als das, was man selbst aktuell für richtig hält, kommt aus diesem Verschwörungskonstrukt irgendwann nicht mehr raus. Und wer krude Aussagen ignoriert oder weglächelt, macht sie salonfähig. Deshalb liegt die Antwort im Streit. Leidenschaftlich und fair. Emotional und faktenorientiert. Nur wer die direkte Diskussion sucht, kann etwas verändern. Wir müssen wieder lernen Argumente auszutauschen, ohne sie persönlich zu nehmen. Lernen uns zuzuhören, ohne einander anzuschreien. Meine Utopie ist eine demokratische Diskussionskultur, die die Gesellschaft wieder näher zusammenführt. Sie beginnt im Dialog mit unserem Umfeld.« wwlw-kommentar-1  

Robotik in der Pflege

Mittwoch, 28 October 2020

Roboter und digitale Systeme in der Pflege, das klingt für viele noch nach science fiction. Aber es gibt sie schon. Digitale Helfer bringen das Essen, dosieren die Arznei oder stehen als Ansprechpartner zur Verfügung. Das jedenfalls versprechen Hersteller*innen von solchen Robotern. Doch in der Praxis hakt es oft noch sehr. Wie Roboter in der Pflege eingesetzt werden, welche ethischen Fragen sich stellen und wo die Grenzen und Risiken sind, darum geht es in diesem Beitrag.

Soundtrack für einen Herbst!

Donnerstag, 29 October 2020

Auch im Corona-Herbst wird es tolle neue Musik geben, und da wegen Corona weniger Konzerte stattfinden haben wir mehr Zeit für neue Musik -- mit unseren Übersichts-Sendungen. Diesmal dabei: Joschko (im Studio) & Amelie, Agathe Labus (im Studio), Sky Blue Skin am Telefon, @Torrential Rain (am Telefon), und noch so viele neue Musik, wie eben reinpasst in eine Stunde, u.a. den Nummer Eins Hit (in Österreich) von Poploader aus Regensburg. Donnerstag, 20 Uhr, Lokale Leidenschaften, Radi Oz 95,8 MHz, DAB+ & www.radio-z.net!

Evangelischer Pfarrer will Flüchtlinge ertrinken Lassen

Montag, 02 November 2020

Ein Christ darf auch ertrinken lassen. So die Überschrift eines evangelischen Pfarrers in einem Kirchenblatt.
Wie kommt ein sogenannter Mann Gottes auf solche Aussagen und mit welchen Konsequenzen muss er nun rechnen. Darf ein Pfarrer alles sagen und wieso ist die Gegendarstellung die online ist so schwammig und posotioniert sich nicht noch viel stärker für Menschen auf der Flucht? Das hat Can mit der Pfarrerin Stefanie Reuther von der Presse und Öffentlichkeitsstelle des Evangelisch Lutherischen Dekanat Nürnberg besprochen
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Mit A Tale Of Golden Keys

Donnerstag, 22 October 2020

Eine der großartigsten Bands jemals überhaupt aus der Region veröffentlichen ihr neues Album: A Tale Of Golden Keys. Und wir haben eine Stunde nur für sie! Mic drop! Donnerstag, 20 Uhr, Lokale Leidenschaften, Radio Z 95,8 MHz, DAB+ und www.radio-z.net.

Interview zum NSU Tribunal von Özgür Radio

Montag, 19 October 2020

Bis heute ist die Aufklärung des NSU Komplexes weit davon entfernt lückenlos zu sein.
Die Verbindungen von Verfassungsschutz, die Mittäter und MitwisserInnen. Vieles liegt im verborgenen, geschweige denn gibt es ein Verurteilung für die TäterInnen.
In unserer Sendung Özghur Radio hatte Ali zwei Menschen vom
NSU Tribunal eingeladen.
Das Tribunal soll dabei helfen, den Opfern des NSU aber auch von Rassismus im allgemeinen eine Stimme zu geben:

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"Es ist auch unsere Geschichte": Die Mittelmeermonologe im Kulturforum Fürth

Montag, 28 September 2020

123.663 Menschen. Das sind mehr als Erlangen Einwohner hat. 123.663 Menschen sind im vergangenen Jahr über das Mittelmeer geflohen. Der tödlichsten Fluchtroute der Welt. Mit den Mittelmeermonologen hat Theatermacher Michael Ruf und sein Team "Wort und Herzschlag" diese abstrakte Zahl mit Leben gefüllt. 

Mit Songlines, Vol. 2

Montag, 19 October 2020

Songlines geht tatsächlich in die zweite Runde! Das schöne Konzept, eine bespielte Busline zwischen den Kulturläden für einen Tag zu etablieren, hat ja im letzten Jahr schon unsere Herzen gewonnen, und jetzt, unter den verschärften Corona-Bedingungen, stecken die MacherInnen von N2025 und dem KUF nicht auf, und haben ein Corona-Sicheres Programm auf die Beine gestellt, das von "Die Gartenstadt tanzt" bis zum Chor des Staatstheaters, von The Elephant Circus über Janet M. Christel & Band und Hanna Sikasa bis Ferge x Fisherman reicht. Sehr schön, da sind wir natürlich auch wieder dabei! Und wir haben mit Peter Corell von KUF (Experte, wenn es um die Kulturläden und die Partizipation im Projekt geht) und Sandra Song (von N2025 und für das Projekt Songlines zuständig sowie für die Themen Partizipation und Kulturläden) die perfekten Interviewpartner und – partnerin. Montag, 20 Uhr, Lokale Leidenschaften, Radio Z 95,8 MHz, DAB+ und www.radio-z.net

"Am Anfang haben wir noch gelacht "- Der goldene Aluhut über das 'Verschwörungsjahr 2020' und die preisgekrönten Verschwörungstheorien des Jahres

Freitag, 16 October 2020

Was haben Donald Trump, die Bildzeitung, oder das Zentrum für geistiges Heilen gemeinsam? Gut, sie alle sind – vorsichtig ausgedrückt - ziemlich fragwürdig in ihren Ansichten. Am 30. Oktober wird ihnen aber auch eine gemeinsame Ehre zuteil: In Neukölln werden sie mit dem goldenen Aluhut 2020 ausgezeichnet.

Gedenkkundgebung zur Jährung des Anschlags von Halle

Mittwoch, 14 October 2020

Am 9. Oktober 2020 jährte sich der rechtsterroristische Anschlag und versuchte antisemitische und rassistische Massenmord von Halle zum ersten Mal. Bei dem Anschlag wurden Jana L. und Kevin S. ermordet, mehrere Menschen wurden schwer verletzt. Weitere 52 Menschen, die sich zum Gebet an Jom Kippur in einer Synagoge versammelt hatten, entkamen dem Täter nur, da die über Spenden finanzierte Sicherheitstüre standhielt. In Erlangen fand anlässlich des Jahrestages eine Gedenkkundgebung statt, organisiert von der Gruppe Antithese, dem Erlanger Ausländer- und Integrationsbeirat und der Initiative Kritisches Gedenken Erlangen e.V.

Bambule war vor Ort und hat die Redebeiträge mitgeschnitten.

Trotz Druck durch japanische Regierung: Berliner Statue für „Trostfrauen“ in Japans Militärbordellen bleibt stehen

Mittwoch, 14 October 2020

Sie werden „Trostfrauen“ genannt oder auch: „Comfort women“: Hunderttausende Frauen, die während des Zweiten Weltkriegs in japanische Militärbordelle verschleppt wurden. Als für sie in Berlin eine Statue errichtet wurde, intervenierte die japanische Regierung. Was wird aus der Statue?

Mit Leiden

Donnerstag, 15 October 2020

Die Leiden sind zurück, mit einem neuen Album auf Bekassine Records. Und da wir Leiden ja so lieben, freuen wir uns, dass wir einen Platz in unserer Sendung gefunden haben! Leiden über sich selbst: "Leben, lieben und leiden lassen. Der Dreck auf den schönen Dingen des Lebens ist die Nahrung, die wir krachend verdauen um Musik auskotzen zu können." YEAH! Donnerstag, 20 Uhr, Lokale Leidenschaften, Radi Oz 95,8 MHz, DAB+ und www.radio-z.net

Das Quartier u1 - geht in die nächste Runde

Dienstag, 13 October 2020

Stellt Euch vor, Ihr dürft die Stadt nach Eurem Willen und Euren Bedarfen formen. Was würdet Ihr ändern? Und wie würdet Ihr es angehen?
Das Quartier U1 geht in die nächste Förderungsrunde und noch bin Anfang November können Projekte eingereicht werden.
Wie es geht und was zu beachten gibt erzählt uns Simona vom Quartier:

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Zwischen Rembetiko und Moderne

Donnerstag, 15 October 2020

Nach langer Zeit mal wieder ein Musik-Spezial der Lokalen Leidenschaften. Bereits in den "Songs of Confinement" haben wir Stefan Ebertsch Miniaturen gespielt, und daraus entstand die Idee, mal genauer auf die das Rembetiko zu schauen. Denn: das Rembetiko hat aufgrund seiner Geschichte einen aktuellen Bezug zur Flüchtlingskrise - wurde es doch ursprünglich von Einwanderern in die Griechische Musik eingebracht, und erzählte so die Geschichten der Ärmsten der Armen. Stefan Ebertsch aus Nürnberg hat die Thematik aufgenommen, und kleine Miniaturen komponiert, die von großartigen noch-Nürnberger Klaus Jäckle wunderbar eingespielt wurden. Da dies so spannend in unsere Zeit passt, hat Stefan dieses Musik Spezial konzipiert, und gemeinsam mit Andreas von den Lokalen Leidenschaften vertont. Stefan spannt den Bogen von den Anfängen des Rembetiko, über seine eigenen Miniaturen, bis hin zum großen Mikis Theodorakis und seinem America Insurrecta! Nebenbei: durch die derzeitige Coronakrise verschärft sich das Leid vieler Flüchtlinge, deren Schicksal denen der Rembetiko-Musik*innen so ähnelt. Mit dem Verkauf einer CD mit seinen Minituren gehen deshalb 5 € (!) an das AVICENNA Kultur- und Hilfswerk e.V., das aktive Hilfe für Flüchtlinge vor Ort in u.a mit Schulprojekten in Moria/Griechenland leistet. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, Mitternacht bis 2 Uhr am Morgen, Musik Spezial, Radio Z 95,8 MHz, DAB+ und www.radio-z.net

Mit ph4nt

Montag, 12 October 2020

ph4nt. veröffentlicht seine Songs unter Creative Commons. ph4nt. ist bunt. ph4nt. macht electro-clash. ph4nt. hat im Oktober unsere bisher letzte K-Session bestritten. Jetzt ist er mit neuem Album wieder da - und wir sind total gespannt! Montag, 20 Uhr, Lokale Leidenschaften, Radio Z 95,8 MHz, DAB+ und www.radio-z.net.

Warnstreik am Nordklinikum und Nürnberg Stift

Freitag, 09 October 2020

Zurzeit laufen die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst. Da die Arbeitgeberseite weiterhin nur eine Nullrunde anbietet kommt es nun vielerorts zu Warnstreiks. So auch am 8. Oktober 2020 am Klinikum Nord und am Nürnberg-Stift. Spätestens durch die Corona-Krise wurde die Systemrelevanz der Arbeitenden im Pflegesektor offensichtlich. Doch auch schon vor Corona war der Pflegenotstand da. Groß ist deshalb der Unmut in den Belegschaften des Klinikums und des Nürnberg Stifts angesicht der Angekündigten Nullrunde.

Haftstrafen ohne Bewährung weil: Polizei angeschrien

Mittwoch, 07 October 2020

Wegen einer Auseinandersetzung zwischen Parknutzer_innen und Polizei auf dem Jamnitzer Platz in Nürnberg im Juni 2019 wurde diesen Herbst vor dem Amtsgericht Nürnberg verhandelt. Der Vorwurf: Widerstand gegen die Staatsgewalt. Der Prozess offenbarte einen politisch motivierten
unbedingten Verurteilungswillen, der auf Kosten der Wahrheitsfindung durchgesetzt wurde. Einer der beiden Angeklagten wurde zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und 6 Monaten verurteilt, der andere zu einem Jahr und 3 Monaten. Beide Freiheitsstrafen wurden nicht zur Bewährung ausgesetzt.
Den beiden Angeklagten wurde vorgeworfen, am 28.6.2019 am Jamnitzer Platz einer weiteren schikanösen Polizeikontrolle, gemeinsam mit vielen anderen Nutzer_innen des Platzes, ein frühzeitiges Ende beschert zuhaben – und das lediglich mit verbalen Unmutsbekundungen.
Polizeizeug_innen und Staatsanwalt waren sich einig, dass es zu keiner Anwendung von Gewalt kam. Die eingesetzten Beamt_innen wurden nicht einmal berührt. Auch in der Pressemitteilung der Polizei zu eben jenem Tag war lediglich von „lauter Ruhestörung“ die Rede. Nichtsdestotrotz wurde das Ereignis im Nachhinein von Polizei und Medien zu einem Versuch der Errichtung von „rechtsfreien Räumen“ stilisiert.
Im Prozess hat sich herausgestellt, dass dieses Konstrukt auch von Staatsanwaltschaft und Gericht übernommen wurde. Selbst der Staatsanwalt gab in seinem Plädoyer zu, dass es eher um die Verurteilung der Meinung der Angeklagten gehe, als Sachverhalte und Wahrheit aufzuklären. In seinen Augen sei es grundsätzlich nicht in Ordnung, sich der Polizei gegenüber ablehnend zu verhalten und dies laut zu äußern. Dies müsse mit der vollen Härte des Staates bestraft werden. Da waren Fragen der Sachaufklärung und der Wahrheitsfindung offensichtlich nicht mehr sehr wichtig.
Die Beweisaufnahme wies riesige Lücken auf, die Identifizierungsmethode war im besten Fall lückenhaft, insbesondere die dubios zusammengestellten Wahllichtbildvorlagen zeugten von dem Wunsch, den Verdacht manipulierend auf die Angeklagten zu lenken. Die Verteidigung beklagte, dass potentiell entlastende Zeug_innenaussagen in der Akte fehlen würden. Noch deutlicher: Ein entlastender Zeuge erklärte vor Gericht, dass einer der beiden Angeklagten an diesem Tag nicht einmal anwesend gewesen war. Diese Aussage wurde von Staatsanwaltschaft und Richter als weniger wert eingeschätzt, als die Aussage einer Polizeipraktikantin. Diese konnte sich recht detailliert an das Aussehen eines an dem Vorfall beteiligten erinnern. Obwohl diese Beschreibung eigentlich so gut wie überhaupt nicht mit dem Aussehen des Angeklagten übereinstimmt, wurde er dennoch verurteilt. Diese Zeugin war auch die einzige, die den schließlich zur höheren Strafe Verurteilten gesehen haben will. Bezüglich des anderen Angeklagten sagten die polizeilichen Zeug_innen – in teils identischen Formulierungen – übereinstimmend aus, er hätte gewusst, wie weit er gehen kann und er hätte die Beamt_innen lediglich angeschrien. Das Anschreien von Polizeibeamt_innen möchte das Amtsgericht Nürnberg aber mittlerweile mit Haftstrafen ohne Bewährung ahnden.
Der Prozess wurde von Seiten der Staatsanwaltschaft mit Hilfe der Staatsschutzpolizei äußerst politisch geführt. Dies machte der Staatsanwalt in seinem Plädoyer selbst noch einmal deutlich.
Der Verfolgungs- und Verurteilungswille war enorm. Die Verurteilung der beiden Angeklagten und die Strafmaße stellen ein Skandalurteil jenseits von Gut und Böse dar. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig.
Bei einer Kundgebung vor dem Gerichtsgebäude begleiteten 30 Teilnehmer_Innen den Prozess solidarisch. Für den Abend wurde zu einer Spontandemo im Stadtteil Gostenhof aufgerufen.jaminitzer-ganz_

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