Damit sich Reparaturen auch rentieren - 20 Organisationen fordern die Einführung eines Reparaturbonus' von der Bundesregierung

Der 4. Mai 2023 ist durchaus ein Datum, das nachdenklich stimmt: Seit diesem Tag, leben wir in Deutschland nämlich „auf Pump“ – unser Anteil an Ressourcen, die die Erde innerhalb eines Jahres erzeugen kann, ist aufgebraucht. Dass das nicht so weitergehen kann, scheint da irgendwie ganz pragmatisch und offensichtlich. Das sieht auch die Bundesregierung so: in ihrem Koalitionsvertrag haben die regierenden Parteien festgehalten, dass sie ein Recht auf Reparatur umsetzen wollen.

20 vor allem zivilgesellschaftliche Initiativen haben am Montag, den 26. Juni 2023 eine Petition gestartet, in der sie konkrete Taten fordern – genauer gesagt mit einem sogenannten Reparaturbonus.

 

 

Ihr kennt das bestimmt auch: Da hat man den Laptop gerade aufgeladen – und schwupp ist der Akku innerhalb kürzester Zeit schon wieder leer. Das geht dann noch ein Weilchen so, man ist genervt, aber arrangiert sich irgendwie, bis der Laptop dann gar nicht mehr funktioniert, sobald man ihm vom Stromnetz nimmt. Auch mit wenig Technikaffinität ist die Diagnose schnell gestellt: Der Akku ist kaputt. Und dann guckt man vielleicht sogar mal, was so ein neuer Akku kostet und na ja, billig sind die nicht gerade. Und dann denkt man vielleicht noch ein bisschen weiter und naja, das neuste Modell ist der Laptop ja eh nicht mehr, wenn ihr den Akku reparieren lasst, dann könntet ihr eigentlich auch gleich die Kamera mit reparieren lassen. Und schwuppdiwupp kommt man schnell darauf: Eigentlich rentiert sich das gar nicht mehr. Eigentlich kann ich mir auch gleich einen neuen kaufen.

Dass Elektroschrott ein großes Problem ist, das wissen wir alle. Dass gerade die Gewinnung seltener Erden ein großes Problem ist, auch. Und dass das auf Dauer irgendwie auch nicht mehr so wirklich gut gehen kann.

Die Ampelregierung weiß das auch und hat deshalb im Koalitionsvertrag festgeschrieben, das Recht auf Reparatur umsetzen zu wollen. Vor einem Jahr ist dafür auch das Aktionsprogramm „Reparieren statt Wegwerfen“ angekündigt worden – dabei ist es allerdings bisher auch geblieben.

20 vor allem zivilgesellschaftliche Initiativen haben jetzt eine Petition gestartet – unter ihnen etwa Nabu, Inkota oder auch der deutsche Smartphone-Hersteller Shift. Sie fordern konkrete Schritte, damit dieses Recht auf Reparatur nicht nur ein Lippenbekenntnis bleibt und sich Reparatur auch wirklich lohnt.

Wie genau das aussehen könnte und was daran so wichtig und besonders ist – darüber hat Bernadette Rauscher am 26.Juni mittags mit Katrin Meyer gesprochen.

Katrin Meyer ist Koordinatorin des Vereins Runder Tisch Reparatur, der die Petition mit initiiert hat.

here we go  
AutorIn: Bernadette Rauscher | Format: MPEG-1 Layer 3 | Dauer: 12:35 Minuten

Weitere Infos und die Petition selbst findet ihr beispielsweise auf https://www.inkota.de/reparaturbonus

Es gibt auch einen Sachbericht zum angesprochenen Pilotprojekt in Thüringen in Sachen Reparaturbonus. Wenn euch der interessiert – ihr findet ihn auf den Seiten der Verbraucherzentrale Thüringen unter https://www.vzth.de/sites/default/files/2022-09/sachbericht-reparaturbonus-thueringen-2021.pdf

 

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