Jüdisches Leben im Land der Täter: Das Online-Lexikon "after the shoah"
- Info zum Beitrag
- Kategorie: Gesellschaft
- Sendeplatz: Stoffwechsel
- Montag, 19 March 2012
- AutorIn: Marco Schrage
Nach dem zweiten Weltkrieg blühte in Bayern für wenige Jahre eine reiche jüdische Kultur auf. Im Land der Täter fanden in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre etwa 200.000 jüdischer so genannter Displaced Persons eine vorübergehende Heimat. Ihre Geschichte ist weithin unbekannt. Ein Internet-Lexikon soll das ändern.
Zwischen 1945 und 1950 wurde Deutschland, das Land der Täter, für rund 200.000 Juden zu einem vorübergehenden Zufluchtsort. Weil die Deutschen im zweiten Weltkrieg ihre Heimat zerstört hatten, gründeten KZ-Überlebende und ZwangsarbeiterInnen in den westlichen Besatzungszonen neue jüdische Gemeinden, wenn auch nur auf Zeit. Es entstanden allein in Bayern etwa 200 Einrichtungen der sogenannten jüdischen Displaced Persons, von Synagogen und Schulen hin zu Sportvereinen. In ihren Wohngebieten warteten die Displaced Persons auf ihre Ausreise, vor allem nach Israel. 1950 wurden die letzten Lager geschlossen, und mit den Lagern verschwand hierzulande auch die Erinnerung an dieses kurzzeitige Aufblühen jüdischer Kultur nach der Shoah. Die Geschichte der Displaced Persons bekannter machen wollen Jim Tobias und das nurinst, das Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts. Sie haben vor wenigen Wochen ein neues Projekt ins Leben gerufen, das Internet-Lexikon after-the-shoah.org. Wir haben mit Jim Tobias über die jüdischen DPs und das Online-Lexikon gesprochen.
here we goAutorIn: Marco Schrage | Format: | Dauer: Minuten |
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