Nur falsche Antworten auf Amoklauf

Nach der Tat des 18jährigen Sebastian aus Emsdetten, der sich auf spektakuläre Weise selbst tötete und dabei mehrere Menschen verletzte, ist die Debatte um die Hintergründe der Tat entbrannt. Der Beitrag des Bremer Erziehungswissenschaftlers Prof. Freerk Huisken liegt quer zum bisher bekannten Diskurs.

Wer war Sebastian B., der junge Mann, der sich in Emsdetten mit Sprengstoff präparierte, seine frühere Schule überfiel, fünf Menschen anschoss und sich auf spektakuläre Weise selbst tötete? Wer oder was ist schuld an seiner Tat?

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Die Antworten sind nicht einhellig. Eine von ihnen lautet: Er war einer, dem man versäumt hat, die richtigen Werte beizubringen. Mitschuldige seien die Macher solcher Computerspiele, wie sie Sebastian gerne spielte: Gewalttätig und bar moralischer Grenzziehung.

Der schlichte Lösungsvorschlag folgt auf dem Fuß und kommt erwartungsgemäss aus Bayern: Solche Spiele müssten künftig verboten werden, fordert unter anderen der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber.

Es bedarf freilich keiner besonderen Hellhörigkeit, um zu erkennen, dass mit dieser und ähnlichen Wortmeldungen vor allem Schuld zurückgewiesen werden soll. Mögen einige Anmerkungen zum Thema auch intelligenter wirken, viele Diskussionbeiträge tragen dennoch das gleiche Merkmal.

Der Bremer Erziehungswissenschaftler Prof. Freerk Huisken hatte sich bereits 2002 zum Amoklauf eines Erfurter Schülers zu Wort gemeldet und sich mit den Ergebnissen seiner Ursachensuche nicht gerade beliebt gemacht. Warum tat Sebastian B. was er tat?

Vielleicht wollte er kein Verlierer sein, er der von der Schule erbarmungslos ausgesiebt wurde und es nur zum Minijobber schaffte? "Ich bin Herr über euer Leben und eueren Tod!", damit so Huisken, habe der 18jährige eine Anmaßung begangen. Denn sterben lassen darf nur der Staat.

Mit Freerk Huisken sprach Michael Liebler:

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