Auch in Bayern hat die Schulkleidung keine Schulte

An einigen bundesdeutschen Schulen wird augenblicklich mit einheitlicher Schulkleidung experimentiert. Psychologen erhoffen sich eine Verminderung der Konflikte und Agressionen. Doch Pädagogen wissen, dass sich Jugendliche über ihr Outfit definieren, und warnen davor, hier Schranken zu setzen.

Als "einfache Lösung zur Konfliktvermeidung" propagierte im Mai letzten Jahres die Bundesjustizministerin Brigitte Zypries den Vorschlag, auch in Deutschland "einheitliche Schulkleidung" einzuführen. Seinerzeit war die Kopftuchdebatte in vollem Gange. Gleiche Kleidung, so die Idee, könnte kulturelle und soziale Unterschiede unsichtbar machen.

Der Gedanke kam - wen überraschts - auch bei den wertekonservativen Politikern gut an. Vielleicht sah der eine oder die andere die deutschen Jugendlichen bereits, anstatt in zerschlissenen Jeans oder herunterrutschenden Hiphopper-Hosen, in schmucken Jacketts und Röckchen zur Schule gehn.

Uniformen wie in Großbritannien üblich hatte Frau Zypries freilich wohl nicht im Sinn. Das was an einigen bundesdeutschen Schulen inzwischen ausprobiert wird sind eher legere Kollektionen, Schulterklappen haben die Schulklamotten auch in Bayern nicht, wie der ÖDP-Politiker Frank Höppel betont, der sich in Erlangen für Experimente mit einheitlicher Schulkleidung einsetzte.

Wie sehen Pädagogen den Vorschlag? Was sagen Jugendliche dazu, mit dem Schullogo auf dem Pullover spazierenzugehen? Und welche Erfahrungen wurden an den Schulen gemacht, die es bereits mit dem Einheitslook probieren?

Ein Beitrag von Michael Liebler:

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