Zweiter Tag im Prozess wegen des Todes von Oury J

Oury Jalloh war aus Sierra Leone nach Deutschland geflohen. Im Januar 2005 starb er 21jährig in Polizeigewahrsam bei einem Brand in seiner Zelle. Am Mittwoch begann der Prozess gegen 2 Polizisten, denen Körperverletzung mit Todesfolge und Fahrlässige Tötung vorgeworfen wird.

Oury Jalloh starb unter mysteriösen Umständen: am 7. Januar 2005 verbrannte er in einer Polizeizelle in Dessau. Der Bürgerkriegsflüchtling aus Sierra Leone war festgenommen worden und – angeblich weil er sich stark wehrte – an Händen und Füßen gefesselt in Haft. Dort brach ein Feuer aus und er rief vergeblich um Hilfe – keiner der diensthabenden Polizisten reagierte.

Seit Dienstag stehen deshalb zwei Polizisten vor Gericht: wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge und wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen.

Die Ursache des Brandes ist nach wie vor unklar: angeblich soll Oury Jalloh trotz Fesselung an Händen und Füßen das Feuer selbst ausgelöst haben - mit einem Feuerzeug. Einer der Polizisten soll den Alarm ausgeschaltet haben. Dem anderen Angeklagten wird zur Last gelegt, das Feuerzeug von Oury Jalloh nicht beschlagnahmt zu haben.

Geklärt ist mittlerweile, weshalb nicht reagiert wurde: zum Prozessauftakt am Dienstag gab einer der Angeklagten zu, den Warnton des Rauchmelders der Zelle abgestellt zu haben.

Doch es bleiben viele Fragen und Widersprüche.

Der Prozess in Dessau wird von vielen BeobachterInnen verfolgt, auch von der Karawane für die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen. Eine Vertreterin der Karawane aus Nürnberg berichtet vom zweiten Prozesstag (am Mittwoch):

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