Tropenholz für edle Terrassenmöbel und Grillkohle, Sojafutter für das Fleisch auf unsrem Teller, Palmölplantagen für Fertigpuddings und Kosmetika: für den Lebensstil des globalen Nordens werden tropische Regenwälder abgeholzt, Flächen gerodet und wertvoller Ackerboden vergeudet. Auch vor der eigenen Haustüre wird der Wald eher zur Forstwirtschaft genutzt – und weniger als Lebensraum für wertvolle Tiere und Pflanzen geschützt. Die Folge: weltweites Artensterben, ein massiver Rückgang der Biodiversität. Doch die biologische Vielfalt ist für das Ökosystem der Erde von zentraler Bedeutung – und damit auch für das Leben der Menschen und ihrer Gesundheit.
Genau darum ging es letzte Woche bei der 15. UN-Biodiversitätskonferenz in der chinesischen Stadt Kunming. Knapp 200 Vertragsstaaten der UNO-Konvention für die biologische Vielfalt nahmen daran teil. Sie berieten über ein neues Rahmenabkommen zum Schutz der weltweiten Artenvielfalt. Am Ende stand die "Erklärung von Kunming" und der Wille, sich im kommenden Jahr zu weiteren Verhandlungen zu treffen.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, kurz BUND, beobachtet die Verhandlungen zur Biodiversität und fordert ein ambitioniertes Abkommen um den ökologischen Kollaps noch abzuwenden. Über das Artensterben und das politische Zaudern dem entgegenzusteuern hat Heike Demmel mit Nicola Uhde gesprochen. Sie ist BUND-Expertin für globale Biodiversitätspolitik: